Unser Ratgeber zum Brennstoff Holz
Wo bekomme ich mein Holz? Was genau sind Holzbriketts und Pellets? Wie lagere ich Holz richtig ab? Und welches Holz eignet sich? Hier finden Sie die Antworten.
Holz – Ein Dauerbrenner
Viele Argumente sprechen für die Energiegewinnung aus Holz:
- Holz ist ein regenerativer Energieträger und bei nachhaltiger Forstwirtschaft nahezu unendlich verfügbar
- Holz verbrennt äußerst emissionsarm und ist CO²-neutral
- Holz ist regional verfügbar, so werden lange Wege und häufige Transporte vermieden
- Die Nutzung von Holz reduziert unseren Bedarf an fossilen Rohstoffen und stützt die regionale Wirtschaft.
Einige gängige Fragen und vor allem eine ganze Reihe von Informationen zum Thema haben wir für Sie zusammengetragen: Anschaffungspreis, Heizwert, richtige Lagerung und nicht zuletzt ein kleines Kapitel zu seinem Ableger dem Holzbrikett.
Ein Vorurteil: Die Abholzung der Wälder
Die Verbrennung von Holz führt nicht – wie häufig behauptet- zur Abholzung unserer Wälder, da ein Großteil der europäischen Wälder nach dem Prinzip der nachhaltigen Forstwirtschaft bewirtschaftet wird.
Das heißt, es darf nur die Menge an Holz geschlagen werden, die wieder nachwächst. Der regelmäßige Holzeinschlag ist sogar für die gesunde Entwicklung des Waldes unverzichtbar.
Klimaschutz mit Holz
Bei der Verbrennung von 1 l Heizöl werden 2,9 kg fossiles CO², bei der Verbrennung von 1 m³ Erdgas 1,9 kg fossiles CO² in die Atmosphäre freigesetzt. Die Verbrennung von Holz dagegen ist CO²-neutral. Was bedeutet das?
Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid sind die Bausteine, aus denen Holz entsteht. Dabei gibt Holz nur soviel Kohlendioxid ab, wie es zuvor als Baum aus der Luft aufgenommen hat. Dabei ist es gleich, ob das Holz verbrennt oder im Wald verrottet – die Kohlendioxidabgabe bleibt immer gleich. Bäume und Pflanzen benötigen dieses Kohlendioxid für ihr Wachstum und filtern es aus der Luft. Zusammen mit Mineralien aus dem Boden und Energie aus dem Sonnenlicht bildet der Baum neues Holz als Brennstoff und gibt dabei Sauerstoff an die Atmosphäre ab. Es entsteht ein geschlossener Kreislauf.
Hartholz oder Weichholz?
Hartholz (Laubholz) wie Buche und Birke hat eine höheren Heiz- oder Energiewert als Weichhölzer (Nadelholz) wie Fichte oder Kiefer. Während der Heizphase sollte vor allem auf Harthölzer zurückgegriffen werden, denn sie bedeuten eine längere Brenndauer und damit längere Nachlegeintervalle. Buche und Birke erzeugen viel Glut und erzeugen dahr eine lange und konstante Wärme. Sie erzeugen auch ein schönes Flammenbild, während der Brennstoff Eiche zwar einen hohen Heizwert, aber ein nicht so schönes Feuerbild erzeuget.
Zum Anfeuern dagegen empfielt sich Weichholz, da in der Anheizphase schnell eine hohe Betriebstemperatur erreicht wird, die für eine saubere Verbrennung nötig ist.
Holz, Gas und Öl - Ein Heizwertvergleich
Der Heizwert sagt aus, wieviel Wärme (gemessen in Kilowatt pro Stunde) bei der Verbrennung einer bestimmten Brennstoffmenge entsteht. Im Gegensatz zu Heizöl (ca. 11,4 kWh/L) und Erdgas (ca. 10,0 kWh/m³), ist der Heizwert der verschiedenen Hölzer abhängig von der Dichte unterschiedlich. Hier finden Sie einen Heizwertvergleich zwischen handelsüblichen Hölzern, der Wert bezieht sich dabei auf den so genannten Raummeter Holz, d.h. auf die handelsübliche Einheit von 1m³ locker geschichteten Holzes.*
- Buche = 2100 kW/h / rm
- Birke = 1900 kW/h / rm
- Fichte = 1600 kW / rm
Um Ihnen zu zeigen, wieviel Liter Heizöl oder wieviel m³ Erdgas Sie benötigen, um den Wärmeeffekt eines Raummeters Holz zu erzeugen, finden Sie hier einen direkten Vergleich der drei Brennstoffe:
- 1 Raummeter Buchenholz* entspricht 184 Liter Heizöl oder 210 m³ Erdgas.
- 1 Raummeter Birkenholz* entspricht 167 Liter Heizöl oder 190 m³ Erdgas.
- 1 Raummeter Fichtenholz* entspricht in etwa 140 Liter Heizöl oder 160 m³ Erdgas.
* Ausgehend von einer Restfeuchte von max. 20%
Holz, Gas und Öl - Ein Heizkostenvergleich
Für unseren Vergleich sind wir von folgenden Voraussetzungen ausgegangen: Sie bewohnen ein Einfamilienhaus neuerer Bauart mit insgesamt 4 Personen und verbrauchen ca. 2000 Liter Heizöl jährlich. Das entspicht einem Heizwert von 22.800 kW/h. Diesen Heizwert erreichen Sie auch mit 12 Raummeter Buchenholz oder 2.280 m³ Erdgas.**
Die Preise von Heizöl, Erdgas und Holz sind natürlich jahreszeitlichen und räumlichen Schwankungen unterworfen, daher haben wir folgende durchschnittlichen Preise für die drei Brennstoffe angesetzt: 73.- € pro Raummeter ungespaltenes Buchenholz, 0,81 € pro Liter Heizöl, 0,62 € pro m³-Erdgas.***
- 12 Raummeter Buchenholz = 12 x 73.-€ = 876 €
- 2000 Liter Heizöl = 2000 x 0,81.- € = 1620.- €
- 2280 m³ Erdgas = 2280 x 0,62.- € = 1413,60.- €
Holz ist also der deutlich günstigere Brennstoff, dies zeigt auch unser zweites Beispiel. Rund 18 Tagen heizen Sie ein Haus mit mittlerem Wärmebedarf für nur 60 €, nur die Hälfte der Zeit erreichen Sie mit Erdgas oder Heizöl zu einem deutlich höheren Preis.****
** Eine 10%-Differenz beim Wirkungsgrad der Anlagen wurde berücksichtigt.
*** Quellen: Technologie und Förderzentrum des Bayrischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten/ Stand Juli 2011, sowie Gas-Grundversorgung München/Bayern/ Stand Oktober 2011.
**** Preise sind Mittelwerte, regionale Schwankungen möglich; Bezugsgröße Heizwert von 1 Raummeter Scheitholz, Brenndauer bezogen auf einen mittleren Wärmebedarf von 3,5 kW bei Dauerbetrieb von 24 h/Tag; FeuerungsspezifischeWirkungsgrade wurden berücksichtigt.
Brennholz - Die richtige Lagerung
Verwenden Sie nur naturbelassenes Holz (oder Holzbriketts).
- Die Spaltung des Brennholzes sollte vor der Lagerung erfolgen. Es sollte in Scheite mit einem Umfang von etwa 10-20 Zentimeter gespalten werden.
- Der Lagerungsort sollte gut durchlüftet und regengeschützt sein.
- Das Holz sollte mindestens zwei besser drei Jahre gelagert werden. In dieser Zeit sinkt der Wassergehalt auf ca. 20%. Der Wassergehalt des Holzes ist von entscheidender Bedeutung, denn je höher der Wassergehalt, desto geringer ist der Heizwert.
Woher bekomme ich mein Brennholz
Über Kleinanzeigen in der regionalen Presse oder in speziellen Internetportalen finden Sie eine große Auswahl an regionalen Brennstofflieferanten. Häufig können Sie die Preise vergleichen, finden Bewertungen von anderen Käufern und können mit einem Kauf in Ihrer Nähe gleichzeitig die regionale Infrastruktur stärken. Zudem ist die die Verwendung einheimischer Festbrennstoffe ein Beitrag zu mehr Versorgungssicherheit und schafft gleichzeitig Wertschöpfung vor Ort.
Exkurs: Holzbriketts
Holzbriketts werden aus trockenen unbehandelten Holzresten, beispielsweise Hobelspänen oder Sägemehl, unter hohem Druck gepresst. Durch die hohe Verdichtung nimmt das Naturprodukt Holz in etwa das Brennverhalten von Braunkohle an, erzeugt aber weniger Asche als Braunkohle (100 kg Holzbrikett ergeben unter 1 kg Asche) und haben einen geringeren Schwefelanteil als Braunkohle Die CO2-Bilanz ist neutral. Durch den niedrigen Wassergehalt (unter 10 %) haben die Briketts mit 4,8 – 5,5 kW/h pro Kilogramm einen höheren Heizwert als beispielsweise Buchen-Scheitholz mit rund 4,2 kW/h pro Kilogramm.
Exkurs: Holz-Pellets
Was sind Holzpellets?
Holzpellets sind ein sauberer und naturbelassener Brennstoff aus Waldrestholz und unbehandeltem Abfallholz (z.B. Holzspäne). Unter hohem Druck wird das Holz zu kleinen Pellets gepresst. Holzeigenes Lignin sorgt für die notwendige Bindung; Zusatzstoffe wie etwa Kleber sind nicht notwendig. Durch eine besonders geringe Restfeuchte (ca.8%) haben Holzpellets einen sehr hohen Heizwert und beim Verbrennen entsteht wenig Asche.
Qualitätskontrolle
Die Qualität der Holzpellets wird gewährleistet, indem sie einer ständigen Kontrolle unterzogen werden, die sich an den strengen Anforderungen für Holzpresslinge nach ENplus, DINplus oder ÖNORM M 51731 orientiert. Dort ist festgelegt, dass nur naturbelassene Hölzer frei von jeglichen Zusätzen oder Verunreinigungen verwendet werden dürfen. Bei einem Durchmesser von 6 mm und einer Länge von 5 bis 30 mm sind sie ideal für die automatische Beschickung entsprechend der eingestellten Leistung.