Auf dem Weg zum Wunschofen

Das Ofen FAQ

Beim Ofenkauf steht jeder vor der Qual der Wahl. Bei mehr als 300 verschiedenen Ofenmodellen ist guter Rat teuer. Auf dem Weg zum Wunschofen gibt es daher einige wichtige Fragen zu klären. Um den richtigen Ofen zu finden, müssen Sie vor allem Ihre lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse prüfen:

  • Wieviel m² möchte ich beheizen?
  • Wie gut ist mein Haus gedämmt?
  • Heize ich gelegentlich oder häufig ein?

Wir haben die wichtigsten Informationen, Tipps und Tricks für Sie gesammelt.

Wieviel Heizleistung brauche ich?

Hier spielt vor allem die Größe und der Isolierungsgrad des Raumes oder der Räume eine Rolle, den Sie beheizen möchten. Das hat zwei wichtige Gründe:

1. Es gibt Vorschriften an die Mindestgröße des Aufstellraumes.

2. Der Ofen sollte ausreichend Wärme erzeugen, um den Raum beheizen zu können. Er sollte also ausreichend Raumheizvermögen haben.

Mindestgröße - Wieviel Kubikmeter müssen sein?

Aus Sicherheitsgründen muss eine bestimmte Mindestgröße des Aufstellraumes gegeben sein. Da die Öfen die Luft für den Verbrennungsvorgang aus dem Raum entnehmen, muss genügend Luft vorhanden sein und nachströmen.

Als Faustformel gilt hier 4 m³ Raum pro kW-Leistung.

Beispiel: Für einen 8 kW-Ofen sollte der Aufstellraum mindestens 32 m³ groß sein. Bei einer durchschnittlichen Raumhöhe von 2,30m entspricht dies ca. 14m² Mindestraumgröße. Ist der Raum kleiner, muss unbedingt der Schornsteinfeger hinzugezogen werden, um den so genannten Luftverbund zu klären.

Raumheizvermögen - Wieviel Kubikmeter heizt 1 kW?

Reicht der Ofen, um Ihr Wohnzimmer zu beheizen? Um diese Frage zu beantworten, gilt es einen Blick auf die Dämmung und das Volumen des Raumes zu werfen.

Wie bei der Mindestgröße errechnet sich das Raumvolumen aus Breite, Tiefe und Höhe des Raumes: HxBxT = X m³

Zum Raumheizvermögen pro kW gibt es eine Aufstellung nach DIN 18893, die eine grobe Orientierung bietet. In der Grafik haben wir das Raumheizvermögen für die typischen Ofen-Leistungen zusammengefasst:

Kubikmeter pro kW

Zum Abschluss ein Beispiel:

Sie möchten ihr Wohnzimmer und das angrenzende Esszimmer mit Ihrem Kaminofen heizen.

Insgesamt haben Sie hier eine Fläche (B x T) von 67 m² und eine Deckenhöhe von 2,30 m. Das Raumvolumen ist als ca.154 m³.

Die Wohnung ist Baujahr 1997, die Isolierung daher gut.

In diesem Fall empfiehlt sich ein Kaminofen mit mind. 8 kW Heizleistung und einem maximalen Raumheizvermögen von 182 m³.

Nennwärmeleistung und Leistungsbereich

Die Heizleistung eines Ofens ist nicht immer gleich. Sie hängt davon ab, wieviel Holz oder Braunkohlebriketts verfeuert werden.  Wir unterscheiden daher zwischen Nennwärmeleistung und Leistungsbereich.

Der Leistungsbereich gibt Ihnen Auskunft über die untere und obere Grenze der Wärmeleistung.

Das bedeutet, dass beispielsweise unsere 7 kW-Kaminöfen bei Auflage eines kleineren Scheites mindestens 3,7 kW-Wärmeleistung erzeugen, bei maximaler Beschickung steigt die Wärmeleistung auf bis zu 7,4 kW.

Die Nennwärmeleistung dagegen ist die Leistung mit der unsere Geräte zur offiziellen Prüfung angemeldet werden.

Hier wird eine bestimmte Menge an Holz aufgelegt und sämtliche Prüfdaten ermittelt: Wirkungsgrad, Sicherheitsabstände, Emissionswerte usw. Sie ist also für Sie als Betreiber nur von sekundärem Interesse.

Stahl-Kaminofen oder Verkleidung?

Ob massiver, purer Stahlkorpus oder eine Verkleidung mit Stein oder Keramik ist häufig nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch der Funktionsweise.

Stahlkaminöfen haben den Vorteil, dass sie sehr schnell die während der Verbrennung entstehende Wärme über die Abstrahlung des Korpus an den Raum weitergeben. Ist das Feuer jedoch erloschen, kühlen die Stahlmäntel der Kaminöfen zügig ab.

Seitliche Verkleidungen mit Speckstein, Naturstein Serpentino oder Keramik dagegen speichern die entstehende Wärme erst einmal zwischen, bevor Sie sie an den Raum weitergeben. Durch den Speichereffekt entsteht eine optimierte Wärmeverteilung: Die Verkleidungen verhindern während der Heizphase eine Überhitzung des Aufstellraumes und sorgen zugleich in der Abkühlphase für eine lang anhaltende und konstante Konvektions- und Strahlungswärme.

Im Gegensatz zu Speckstein, Naturstein Serpentino und Keramik sind Granit oder Sandstein keine Speichersteine, sie sind v.a. dekorativ.

Alle unsere Natursteine sind asbestfrei und auf Reinheit geprüft.

Wärmespeichereffekt - Wie lange speichert eigentlich...?

Die Speicherzeit von Keramik- oder Specksteinverkleidungen hängt von mehreren Faktoren ab:

1. Volumen, d.h. die Dicke des Materials, wie auch die Größe der Fläche.Je massiver die Verkleidung desto höher die Speicherfähigkeit des Gerätes.

2. Zeitspanne, die das Gerät im Betrieb war. Sie legt fest, wieviel Wärme-Energie in der Verkleidung zwischengespeichert wurde.

 

Externe oder integrierte Speichersteine? Was macht den Unterschied?

Einige unserer Kaminöfen wie der Atlas verfügen über integrierte Speichersteine. Dank hoher Masse und Speicherkapazität kann das Material die entstehende Wärme besonders gut aufnehmen und extrem lange halten.

Diese Speicherplatten sind in der Nähe des Brennraums montiert, um die Wärme auf schnellstem Weg zum Speichermedium zu leiten. Energieverluste, die bei einem Gerät mit äußerer Verkleidung auf dem Weg zum Naturstein entstehen würden, werden so vermieden.

Im Vergleich zu einem konventionell verkleideten Modell lässt sich auch die Speicherzeit deutlich verlängern. Die Wärme wird wesentlich langsamer durch natürliche Konvektion abgetragen.

Sie wollen durchgehend heizen? Die Verwirrung um den Dauerbrand

Der Unterschied zwischen Dauerbrand und Zeitbrand ist nur eine Frage der Nachlegeintervalle. Sie gibt also Auskunft über die Zeit bis Sie wieder Brennstoff auflegen müssen.

Die Brenndauer des Kaminofen ist nicht beschränkt. Bei regelmäßiger Brennstoffzufuhr können Sie jeden Kaminofen ohne Abkühlphasen im 24 Stunden Dauerbetrieb beheizen. Sie können die Nachlegeintervalle übrigens auch bei Zeitbrandfeuerstätten durch die Benutzung von Holz- oder Braunkohlebriketts deutlich verlängern.

Zur näheren Information finden Sie hier die Definitionen zu Zeit- und Dauerbrand:

Klassische Kaminöfen sind Zeitbrandfeuerstätten, d.h. müssen so ausgelegt sein, dass mit einer einmaligen Brennstoffaufgabe nach Norm bei Nennwärmeleistung mit Braunkohle eine Brenndauer von 1 Stunde und bei Scheitholz von 0,75 Stunden gewährleistet ist. Es gibt keine Anforderungen für die Brenndauer bei reduzierter Leistung.

Eine Dauerbrandfeuerstätte muss so ausgelegt sein, dass mit einer einmaligen Brennstoffaufgabe nach Norm mit Braunkohle bei Nennwärmeleistung eine Brenndauer von 4 Stunden und bei Dauerbrand von 12 Stunden gewährleistet ist.

Externe Luftzufuhr - Wann ist das sinnvoll?

Einige unserer Produkte verfügen über einen externen Luftanschluss. Sie haben einen Aussenluft-Anschluss an der Rückseite. Auf diesen Stutzen können Sie ein Rohr aus nicht brennbarem Material* (z.B. Lüftungsrohr oder Flexschlauch) montieren. Der Ofen nimmt dann rund 80% der Verbrennungsluft von außen auf. Rund 20% entnimmt er dem Aufstellraum.

Geräte mit externer Luftzufuhr eignen sich besonders für gut gedämmte Räume, in denen nur geringe Mengen an Frischluft nachströmen.

Wird kein Lüftungsrohr angeschlossen, nimmt das Gerät über den Stutzen die Luft aus dem Aufstellraum auf.

* Für die Luftleitung dürfen nur glatte Rohre mit einem Mindestdurchmesser von 100 mm verwendet werden. Die Luftleitung sollte außerdem mit einer Absperrklappe in Ofennähe versehen werden, muss fachgerecht ausgeführt werden und u.a. in den Bögen Revisionsöffnungen für den Schornsteinfeger haben und fachgerecht gegen Schwitzwasser gedämmt werden. Die Leitung sollte nicht länger als 4 m sein und nicht mehr als 3 Biegungen aufweisen. Führt die Leitung ins Freie, soll sie mit einem geeigneten Windschutz und Gitter versehen werden.

DIBT-Prüfung oder raumluftunabhängige Öfen

Wann brauche ich ein raumluftunabhägiges Gerät?

Ein raumluftunabhängiges Gerät benötigen Sie, wenn Sie den Ofen in einem Haus mit einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage betreiben wollen. Raumluftunabhängige Geräte sind völlig abgedichtet und entnehmen dem Aufstellraum keine Verbrennungsluft.

Alternativlösung mit gängigem Kaminofen

Sie können aber auch in Häusern mit zentraler Be- und Entlüftungsanlage einen Standard-Ofen betrieben. Sie müssen lediglich  eine so genannte Differenz-Drucküberwachung installieren. Diese muss bauartzugelassen sein (z.B. die DS01 der Firma Wodtke).

Bei Dunstabzugshauben mit Abluft im gleichen Raum empfiehlt sich die kostengünstige Lösung mit einem Fenster-Kontaktschalter.

Automatik-Regelung - Für und Wider

Öfen mit Automatik-Regelung haben einen Temperaturfühler im Brennraum. Je nach Temperatur öffnen oder schließen sich mechanisch einzelne Luftkanäle.

Man unterscheidet zusätzlich zwischen einer An- und Abbrand-Automatik. Die Automatik-Regelung arbeitet entweder während der Anheiz-Phase oder während des gesamten Betriebes. In diesen Phasen führt der Ofen führt die optimale Menge an Verbrennungsluft zu.

Ein Sonderfall sind die Pelletöfen. Hier ist die Automatik-Regelung besonders ausgereift. In der Zeitschaltuhr lassen sich diese Öfen programmieren im Tages- oder Wochen-Zyklus. Sind Sie mit einer Taktsteuerung und einem externen Raumthemostat ausgestattet, regulieren Sie die Pelletzufuhr sogar abhängig von der Raumtemperatur.

Bei Öfen ohne Automatikregelung wird die Luftzufuhr manuell geregelt. Sie regulieren an einem Schieber die Menge an Primärluft, die durch den Rost geführt wird.

Bei fast allen Kaminöfen befindet sich auf der Rückseite ein Brennstoffwähler, die so genannte AirLogic. Mit diesem Schieber können Sie zusätzlich die Luftzufuhr abhängig vom Brennstoff voreinstellen. Denn Scheitholz und Holzbriketts brauchen mehr Sauerstoff für den Verbrennungsvorgang als beispielsweise Braunkohlebriketts.

Mehr als Heizen - Öfen mit Kochfunktion

Klassische Kamin-, Werkstatt- und Pelletöfen sind in der Regel keine Kochgeräte. Aufgrund der Rauchgasumlenkungen im Gerät wird an den Abdeckungen keine ausreichende Temperatur erzielt, um zu kochen.

Im Sortiment führen wir jedoch den Kaminofen Romantik mit einem 21l-Backfach. Kochen können Sie auch auf den Gussabdeckungen bei unserenWerkstattöfen Colorado Deluxe und RH.

Kochen und Heizen können Sie mit unseren Holzherden. Hier finden Sie ein breites Sortiment an Größen, Farben und Ausstattungen. Mit den wasserführenden Varianten können Sie sogar das gesamte Haus zentral beheizen.

Haben Sie noch offene Fragen? Dann schreiben Sie uns