Mein Kaminofen ist da und nun ….

Es sind nur noch wenige, kleine Schritte bis zum ersten perfekten Kaminofen-Feuer. Bevor es losgehen kann, muss der Kaminofen natürlich noch an den Schornstein angeschlossen werden.

Aufbau und Anschluss sollte aus Sicherheitsgründen durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden. Fehler bei der Montage und Installation können zu Schäden am Gebäude und zu Gesundheitsschäden führen.

Damit Sie von für lange Zeit Freude an Ihrem Kaminofen haben, sollten Sie unsere Tipps zum Erstbetrieb lesen. Gerade das allererste Anheizen ist entscheidend für geruchsfreien Dauerbetrieb.

Heizen wie ein Profi klappt in Zukunft mit unseren Tricks rund um Anheizen, Nachlegen und Regulieren.

Und wie jedes Schmuckstück sollten Sie auch ihren Ofen oder Holzherd  ab und an pflegen und reinigen.

Aufbau und Anschluss

Der Fachmann entfernt alle Transportsicherungen, montiert den Griff und Abgasstutzen. Sollte keine Öffnung zum Kamin vorhanden sein, führt er eine so genannte Kernlochbohrung durch und setzt das Mauerfutter ein. Zu guter Letzt werden die Abgasrohre zwischen Stutzen und Mauerfutter gesteckt. Hier ist keine gesonderte Verschraubung oder zusätzliche Abdichtung nötig. Durch den Schornsteinzug ist die Dichtigkeit garantiert.

Abnahme durch den Schornsteinfeger

Bevor Sie ihr Gerät in Betrieb nehmen, muss Ihnen der Schornsteinfegermeister vor Ort eine schriftliche Freigabe erteilen. Er führt hierzu die so genannten Feuerstättenbeschau durch und prüft:

  • Die Verbrennungsluftversorgung der Feuerstätte
  • Betriebs und Brandsicherheit der Feuerstätte
  • Dichtigkeit des Kaminofens und der Abgasrohre
  • Eignung und Dichtigkeit des Schornsteins
  • Zulassung des Gerätes nach den neuesten Brennstoffverordnungen

Halten Sie am besten alle Unterlagen zum Gerät bereit. (Bedienungsanleitung, Prüfzertifikate, Rechnung usw.)

Führen Sie die Feuerstättenbeschau nicht durch und erhalten nicht die schriftliche Freigabe, wird im Schadensfall weder Ihre Versicherung noch die Herstellergarantie greifen.

Erstbetrieb

Gerade vor und während des ersten Anheizens sollten Sie einige Dinge beachten, damit Sie auch in Zukunft viel Freude an Ihrem neuen Kaminofen haben:

  • Überprüfen Sie zur Sicherheit noch einmal, ob alle Transportsicherungen und Produktaufkleber rückstandslos entfernt wurden.
  • Prüfen Sie auch die richtige Lage der Steine im Brennraum.
  • Öffnen Sie alle Luftschieber am Gerät.
  • Schieben Sie den leeren Aschenkasten bis zum Anschlag ein.
  • Öffnen Sie vor dem Anheizen alle Fenster im Raum, da sich beim endgültigen Austrocknen des Lacks Geruch und Rauch bilden können.
  • Heizen Sie langsam und sanft ein, damit sich die Bauteile an die Wärme gewöhnen und der Lack härtet.
  • Wenn eine Grundglut vorhanden ist, heizen Sie mindestens eine Stunde mit maximaler Nennwärmeleistung: Am Besten geben Sie hierzu die maximale Menge an Brennstoff auf das Glutbett. (Die genauen Kilogramm-Angaben finden Sie in der Bedienungsanleitung.)

Noch ein Tipp für die Sichtscheibe:

Damit sich ein unsichtbarer Film auf der Sichtscheibe bildet, der das Anhaften von Rückständen verhindert, reinigen Sie sie am besten vor der ersten Benutzung mit einem feuchten sauberen Tuch. Verreiben Sie danach einige Tropfen eines Pflegemittels für Glaskeramik-Scheiben mit einem Küchenpapier auf beiden Seiten der Scheibe.

Normalerweise kommt es während des ersten Heizens, evtl. auch noch die folgenden zwei bis drei Betriebe, zu Geruchsentwicklung und Knackgeräuschen. 

Welche Brennstoffe darf ich verwenden?

Kaminöfen haben offizielle Zulassungen für bestimmte Brennstoffe. Grundsätzlich sind dies Scheitholz und Holzbriketts, meist noch zusätzlich Braunkohlebriketts. Nähere Informationen finden Sie jeweils im technischen Datenblatt, im Katalog oder in der Bedienungsanleitung zum Gerät.

Brennstoffe wie Holz-Pellets, Steinkohle, Eierkohle usw. sind in keinem der Wamsler Kaminöfen zugelassen. Bei Verwendung nicht zugelassener Brennstoffe erlischt die Garantie und der Schornsteinfeger kann Ihnen den weiteren Betrieb des Ofens untersagen.

Das Verbrennen von Abfällen, Hackschnitzeln,  Rinden, Spanplatten, Kunststoff, behandeltem oder feuchtem Holz, Papier und Pappe u.ä. ist verboten.

Anheizen leicht gemacht

Bevor sie loslegen, schieben Sie den leeren Aschekasten bis Anschlag nach hinten und prüfen Sie kurz ob der Rost frei ist, damit ausreichend Sauerstoff in den Brennraum gelangen kann. Öffnen Sie alle Luftschieber.

Nun legen Sie Kohleanzünder oder Holzwolle auf den Rost und geben darüber einige Holzspäne.  Erst dann legen Sie größeres Holz auf. Zünden Sie die Anzünder an und schließen Sie die Türe. Bitte benutzen Sie auf keinen Fall flüssige Anzündhilfen!

Wenn das Feuer lebhaft brennt und Grundglut vorhanden ist, können Sie erneut Holz auflegen. Regeln Sie dann auch den Primärluftschieber auf die Stellung „Normalbetrieb“.

Gerade in der Übergangszeit treten häufiger Probleme beim Anheizen auf, die durch mangelhaften Förderdruck des Schornsteins entstehen. Um den Schornsteinzug zu stabilisieren empfiehlt sich, ein so genanntes Lockfeuer anzuzünden.


Richtig nachgelegt

Um Überhitzungsgefahr zu vermeiden und Rauchaustritt in den Wohnraum zu vermeiden, sollten Sie erst nachlegen, wenn das Feuer heruntergebrannt ist und nur noch ein Glutbett zu sehen ist.

Öffnen Sie die Türe zunächst einen Spalt, einige Sekunden später langsam ganz, um nachzulegen. So erreichen Sie einen Druckausgleich und verhindern das Entstehen eines Gegenzuges in den Wohnraum.

Legen Sie grundsätzlich nie mehr Brennstoff auf als die maximale Menge, die in der Bedienungsanleitung angegeben ist. Die Bauteile der Geräte sind auf bestimmte Temperaturen ausgelegt, bei Überbeschickungen besteht dementsprechend die Gefahr, dass Bauteile wegen Überhitzung zerstört werden.


Wie reguliere ich die Heizleistung?

Die Heizleistung bei Kaminöfen sollten Sie durch die Menge an Brennmaterial regeln, die Sie auflegen. 1,7 kg Hart-Scheitholz (2-3 kleinere Scheite) entspricht z.B. in etwa 7 kW Heizleistung. Legen Sie mehr oder weniger auf, verändert sich dementsprechend auch die Heizleistung Ihres Gerätes.

Vermeiden sollten Sie dagegen ein Reduzieren oder Maximieren der Verbrennungsluftzufuhr, um in den Brennvorgang einzugreifen. Um optimale Abbrandverhältnisse zu erhalten und damit auch den Brennstoff sauber und sparsam zu nutzen, sollten Sie die Luftstellungen dem jeweiligen Brennstoff und der entsprechende Phase im Heizvorgang (Anbrand, Heizbetrieb, Ausbrand) anpassen und dabei belassen.

Da die Abbrandgeschwindigkeit des Feuers auch vom Schornsteinzug abhängt, d.h. je höher der Förderdruck, desto schneller der Abbrand, empfiehlt sich grundsätzlich ein Abgasrohr mit so genannter Drosselklappe zu verwenden. Die Drosselklappe bietet die Möglichkeit, bei übermäßigem Förderdruck den Zug des Schornsteins zu reduzieren.

Wie lässt sich die Glut lange halten?

Grundsätzlich hängt die Brenndauer eines Brennstoffes und die Glutvorhaltezeit stark von der Dichte des Brennmaterials ab. Nadelhölzer beispielsweise haben eine geringere Dichte als Harthölzer wie Buche, Birke oder Eiche, sie brennen dementsprechend  deutlich schneller ab und aus. Aber auch die Harthölzer eignen sich nicht um über mehrere Stunden Glut zu halten.

Holz- oder Braunkohlebriketts haben dagegen aufgrund ihrer Dichte ein deutlich verlangsamtes Abbrandverhalten. Um möglichst lange Glut zu halten, legen Sie vor der Nachtruhe einen der beiden Brennstoffe auf, warten bis ein ausreichendes Feuer vorhanden ist und reduzieren dann die Verbrennungsluftzufuhr.


Den Ofen ausschalten

Anders als bei elektronischen Geräten oder Gas- und Ölheizgeräten muss natürlich das Brennmaterial der Kaminöfen noch ausbrennen, bevor der Betrieb eingestellt wird. Um das Gerät außer Betrieb zu nehmen,  schließen Sie Türen und Primärluftschieber und brennen Sie die Restglut aus. Erst wenn das Gerät ganz erkaltet ist und keine glühenden Rückstände mehr vorhanden sind, können Sie Feuerraum und Aschekasten reinigen und entleeren.


Tipp: Brennstoff und Heizkosten sparen

Nutzen Sie die Energie ihres Brennstoffes effizient. Legen Sie nur soviel Brennstoff auf, wie Sie tatsächlich im Moment benötigen und überhitzen Sie den Aufstellraum nicht. Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart 5-7% Heizenergie. Lüften Sie in regelmäßigen Abständen für kurze Zeit bei ganz geöffnetem Fenster oder Tür. Und reinigen Sie nach jeder Heizperiode Abgasrohre und Gerät, um nachlassende Heizleistung zu vermeiden.

Eine kleine Pflegeanleitung

Grundsätzlich sollte nach der Heizperiode eine gründliche Reinigung des Ofens und der Abgasrohre vorgenommen werden. Sie verhindern so ein Nachlassen der Heizleistung. Eine detailierte Anleitung finden Sie in unseren Bedienungsanleitungen.

Wollen Sie die Stahl-Oberflächen Ihres Ofens reinigen, sollte der Ofen kalt sein. Die lackierten Flächen können Sie mit klarem Wasser und leicht feuchtem, weichen Tuch säubern. Für pulverbeschichtete Flächen kann zusätzlich Seifenlauge oder Geschirrspülmittel benutzt werden.

Schmutz und Fett auf Keramik-, Speckstein-, Sandstein- und Glasverkleidungen können mit Seife und Wasser entfernt werden. Kleinere Kratzer auf unseren Speckstein- oder Sandsteinflächen können auch mit einem feinen Nassschleifpapier (Körnung 240) entfernt werden.

Verschmutzte Sichtscheiben können mit Reinigungsmitteln für Glaskeramik-/ Ceranflächen oder Glasreiniger für Kaminöfen gesäubert werden.  Verrußungen der Scheibe v.a. beim Ausbrand sind trotz Spülluftsystems nicht ausgeschlossen. Um zu verhindern, dass sich Rückstände festbrennen, sollten Sie die Scheibe vor jedem neuen Betrieb reinigen. Sollten dennoch hartnäckige Verkrustungen entstehen, benutzen Sie einen Ceran-Schaber im flachen Winkel.

Für die Kochplatten unserer Herde haben wir eine gesonderte Pflegeanleitung bereitgestellt.

Bitte verwenden Sie für die Reinigung Ihres Ofens nie Schwämme, Scheuermittel und aggressive, ätzende Reinigungsmittel.

Reparaturen, Montage und andere Servicearbeiten lassen Sie bitte durch einen Fachbetrieb durchführen, da bei unsachgemäßem Eingriff Garantie und Gewährleistung erlischt!